F 72287 goes to NY

TCS New York City Marathon am 02.11.2014

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Diese Laufreise sollte ein Highlight für mich werden. Im November 2013 entschloss ich mich, am New York Marathon teilzunehmen. Ich hatte mich vorher allerdings nach der Sollzeit erkundigt. Als ich sie erfuhr, war mir klar, dass ich teilnehmen konnte! Im Laufe der Zeit war mir ebenfalls klar, dass dieser Marathon nicht nur ein Teil meiner Laufplanung bis zum 250. M/U im Jahre 2014 sein sollte. Nein, er wurde zum Highlight meiner ganzen bisherigen „Laufkarriere“! Den NYC Marathon zu laufen ist ein einzigartiges Erlebnis und ein Muss! – Am 30.10.2014 fuhr mich meine Tochter Sofia zum Hamburger Flughafen.

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Nach der Gepäckaufgabe hatten wir genug Zeit, um zu frühstücken und zu klönen. Als ich dann im Flieger saß, war mir schon ein wenig komisch zu Mute.

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War es richtig gewesen, mich für diesen Lauf anzumelden? Vielleicht ist er doch eine Nummer zu groß für mich? Ich bin doch so langsam! Was ist, wenn ich abbrechen muss? Meine Alptraumgedanken hatten in diesem Moment freien Lauf. Dann setzte sich das Flugzeug in Bewegung und ich vergaß für einen Moment meine Angst. Bald befand ich mich über den Wolken und dort schien die Sonne.

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Im Flieger ist es manchmal recht langweilig. Aber diesmal nicht, denn es gab „Der letzte Bulle“! Den Film schaute ich mir an und dachte für einige Stunden nicht über Ziel und Vorhaben meiner Reise nach.

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Bei der Ankunft am Flughafen NEWARK wurde ich von einem der Reiseleiter dieser Laufreise empfangen. Es waren tatsächlich einige Läufer in demselben Flieger mitgeflogen. Nachdem der Reiseleiter vor Ort uns unsere Zimmerschlüssel zugeteilt hatte, wurden wir mit einem eigenen Bus zu unseren unterschiedlichen Hotels gebracht. Ich war im Lexington Hotel untergebracht und teilte das Zimmer mit Corinna, einer Lehrerin, die ihren 1. Marathon laufen wollte. Nach Berücksichtigung des Jetlags versuchte ich gegen 23.00 h Ortszeit zu schlafen, um am nächsten Tag bei der Stadtrundfahrt für die vielen interessanten Infos aufnahmebereit zu sein. Die Fahrt dauerte etwa 4 Stunden und war sehr aufschlussreich. Die Fülle an Informationen konnte ich nicht speichern, aber einiges beeindruckte mich sehr. Der Blick zum Himmel war der Beweis, wie klein der Mensch ist.

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Auch dieser Tag begann typisch amerikanisch. Das Frühstück „to stay“ gab es in einem netten Cafè neben dem Hotel. Gestärkt von Orangensaft, Müsli, Croissant und Kaffee („dark roasted“) erklärten Corinna und ich uns bereit für die Stadtrundfahrt durch New York!

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Es war sehr viel Input. Wir konnten vom Bus aus bequem „Window Shopping“ erledigen. Manchmal ist das nicht schlecht, wenn man nur mit den Augen zum Einkaufen fährt!

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Geld kann man dann ja nicht ausgeben! Aber, der Eine oder Andere hat vielleicht an Weihnachten gedacht und an die vielen Geschenke, die man in Deutschland billiger bekommen kann. Der Bus setzte sich nach jeder roten Ampelphase immer wieder in Bewegung. Ab und an konnten die Mitreisenden sich bestimmte Motive „merken“, nachdem sie sich diese etwas länger hatten anschauen können.

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Endlich kam die erste ersehnte Pause! Hier konnte man sich entscheiden, ob man laufen, gehen oder sich vor dieser Kulisse fotografieren lassen wollte.

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Corinna und ich fanden das Schild sehr aufschlussreich und entschieden uns für das Foto!

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In USA findet die Verkehrserziehung nicht nur in der Schule statt. Auch Erwachsene werden ständig erinnert, wie man sich im Verkehr verhalten soll. Dieses Schild erklärt den Fußgängern genau, wie sie eine Straße zu überqueren haben.

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Die Stadtrundfahrt ging in die zweite Runde. Wir hielten bei der berühmten „High Line“, einer überwiegend überdachten Einkaufspassage voll mit Eindrücken zu Halloween.

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Hier besorgte ich mir einen Kaffee „to go“. Anschließend ruhte ich mich auf dieser sehr bequemen Holzliege aus. Worüber ich wohl schmunzelte? Genau: Marathon überstanden und ich habe eine Hahn Weber Zeit! Haha!

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An der Südspitze Manhattans (New York City) befindet sich das WFC (World Financial Center). Dieser Gebäudekomplex gliedert sich in vier Bürotürme mit bis zu 51 Stockwerken.Im WFC befindet sich u.a. die New York Mercantile Exchange, das Herz des weltweiten Ölhandels.

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Bei den Anschlägen des 11. September 2001 wurde das WFC schwer beschädigt. Gegenüber standen mal die beiden Zwillingstürme David und Nelson. Schaut man sich die Standorte der ehemaligen Türme  an, werden Erinnerungen wach! Das ´runter rauschende Wasser symbolisiert Tränen für die Opfer der Anschläge am 11. September 2001.

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Die Namen aller Opfer sind an der Seite eingraviert. Hier wurde ich sehr nachdenklich. Warum gibt es so viel Gewalt auf der Welt? Vielleicht wollen Menschen sich gegenseitig Angst machen, indem sie durch Gewalt versuchen, Stärke zu zeigen. – „Zuhause“ im Hotel versuchte ich meine Laufunterlagen in „brauchbar“ und „nicht brauchbar“ zu sortieren. Das war nicht ganz einfach, zumal ich gerne alles aufhebe. Am Schluss habe ich es doch geschafft!

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Am Vortag des Marathonlaufes wollten Corinna und ich unbedingt zur Freiheitsstaue (Lady Liberty) auf dem Liberty Island im New Yorker Hafen fahren. Der Tag war regnerisch und ungemütlich. Während wir auf das Schiff warteten, das uns zur Liberty Island bringen sollte, benutzte ich mein Laufhalstuch als Mütze.

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Als ich für uns Eintrittskarten kaufen wollte, stellte ich fest, dass ich durch mein Alter 4 Dollar sparen konnte!

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Nach unserer „privaten“ Besichtigung machten wir uns auf den Weg zu einem Italiener in Nähe des Hotels.

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Das Essen und der Wein schmeckten vorzüglich! Zurück im Hotel überlegte ich, was ich im Falle eines Falles während des Laufes anziehen sollte. Uns wurde von der Reiseleitung ausdrücklich gesagt, dass es am Lauftag sehr kalt werden sollte. Auf jeden Fall wollte die Sonne sich auch zeigen. Am nächsten Morgen traf sich die Laufgruppe pünktlich zur Abfahrt um 05:30 Uhr! Unsere iPhones hatten schon die „daylight savings time“ berücksichtigt. Der iPhonewecker ließ uns also eine Stunde länger schlafen. Der Start des Marathonlaufes fand auf Staten Island statt. Vor dem Start mussten die Läufer bis zu drei Stunden in der Kälte auf ihren Startschuss warten. Es war kalt und sehr windig! Die Läufer hatten die verschiedensten outfits, tranken heißen Kakao oder Tee und hielten sich „stundenlang“ in den Dixiklos auf, um nicht zu frieren. Wir Läufer konnten uns nirgends unterstellen! Wie sollte man das auch regeln bei über 60.000 Läufern?

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Ich startete mit fünf Schichten und wirkte trotzdem schlank! Die Regenjacke entsorgte ich etwa bei Kilometer 5, da ich warmgelaufen war und stellte mir bildlich einen netten, jungen obdachlosen New Yorker mit meiner Regenjacke und der Aufschrift 100 Marathon Club vor!

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Beim Start war es bewölkt, aber bald schob die Sonne die Wolken zur Seite und versuchte uns, etwas Wärme zu spenden. Das sollte ihr nur bedingt gelingen, da der Wind sehr energisch uns auf der Nase tanzte.

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Als dann die letzten Starter sich in Bewegung setzten, spielte es keine Rolle mehr, wer die Nase vorn hatte, der Wind, die Sonne oder der Läufer. Wir liefen zunächst durch Brooklyn. Hier merkte man eine Begeisterung, die ich persönlich noch nie bei einem Marathon erlebt hatte.

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Es traten viele Bands verschiedener Musikrichtungen und Gospelchöre auf. Jeder, der von sich überzeugt war, dass er singen konnte, zeigte ebenfalls sein Können und die Läufer waren begeistert!

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Die Straßen in Brooklyn sahen sehr sauber aus. Hier könnte ich es mir vorstellen zu wohnen, wenn die Mieten nicht so hoch wären.

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Manche haben tatsächlich eine andere Einstellung zum Marathon laufen. Eigenartig, aber hier musste ich ihnen Recht geben. Zu diesem Zeitpunkt war etwas mehr als die Hälfte der Strecke geschafft.

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Die Strecke ging durch Queens und Bronx. Der Wind war immer noch recht stark. Wir mussten einige Brücken überqueren und dort fegte der Wind ganz besonders durch das Gesicht. Der Wind und die Sonne begleiteten uns bis nach Manhattan. Die Aussicht von einer der letzten Brücken, die zu überqueren waren, diente als Belohnung für jeden Läufer!

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Manhattan war in „Reichweite“! Es konnte doch nicht so weit sein, dachte ich! Langsam wurde es dunkel. Das Ziel befand sich im Central Park. Im Park quälte ich mich die letzten Kilometer ins Ziel. Überglücklich und völlig fertig empfing ich die Medaille.

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Ich fühlte mich wie ein Promi auf dem roten Teppich und war bereit für ein zweites Foto. Die Fotos schickte ich gleich an dem Abend an Freunde und Bekannte. 44IMG_6477

Alle sollten es wissen! Am Central Park war es nach dem Marathon fast unmöglich, ein Taxi zu bekommen, um schnellstmöglich zum Hotel zu gelangen.

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Am nächsten Morgen konnten Corinna und ich uns mit einem American Breakfast stärken, bevor es zu einer letzten Besichtigung kam.

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Diesmal ging es zum Empire State Building.

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An dem Tag nach dem Marathon herrschte auch wieder Normalität in New York. Hier und da entdeckte man „Restbestände“ von Halloween.

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Auf dieses Gebäude war ich sehr gespannt. Das Empire State Building befindet sich am südlichen Rand des New Yorker Stadtteils Midtown Manhattan an der Fifth Avenue, zwischen der 33. und 34. Straße. Die  Höhe bis zur Antennenspitze beträgt 443,2m! Bis 1972 war dieses Gebäude nicht nur das höchste Gebäude New Yorks, sondern auch das höchste Gebäude der Welt! Auf der 102. Etage ließ ich mir ein Erinnerungsfoto machen.

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Danach drehte ich mich um und bekam von der wunderschönen Aussicht über einen Teil der vielen Wolkenkratzer in New York Gänsehaut.

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An diesem letzten Tag spürte ich doch ein wenig Heimweh. Die Koffer waren schon gepackt.

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Wir warteten auf den Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Da hatte ich genug Zeit, mein iPhone zu laden und die letzten Cents für diverse kleine Souvenirs aus meiner MasterCard `raus zu quetschen. Mein schönstes Souvenir ist und bleibt meine Medaille!

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Gunla Eberle                  Seevetal, 17.11.2014