… beim 40. Salzgittersee Marathon am 20. 07.2016. Es sollte der heißeste Marathon meines Lebens auf einer flachen Strecke werden! Didi wollte mich eigentlich „nur“ begleiten, aber entschied sich doch zu laufen. Er hat nämlich ´was Größeres vor! Wird hier nicht verraten! Rechtzeitig erreichten wir den Treffpunkt am Salzgittersee. Bald kam auch Sylke, die sich mit Didi über die Wetterbedingungen zu unterhalten schien. An der Verpflegungsstelle erwartete uns Marc sehnsüchtig. Da Sylke die Strecke noch nicht kannte, folgte für sie ein kurzes Briefing. Marc erklärte ihr die wichtigsten Details und erzählte uns, dass der Start sich vielleicht um einige Minuten verzögern könnte, da Alois und Jens sich durch den einen oder anderen Stau kämpfen mussten und deshalb vielleicht nicht ganz pünktlich ankommen würden. Aber dann war alles gut und alle sechs angemeldeten Starter begaben sich in Position für das Starterfoto. Nein, doch nicht! Sylke lief gedanklich die Strecke schnell ab und Didi beobachtete den Himmel und schien festzustellen, dass es an diesem Tag mal wieder sehr heiß werden würde. Recht sollte er haben! Nun aber, Leute! Wenn wir heute noch starten wollen, dann schaut bitte alle freundlich in die Kamera! Geht doch! Bald war das Läuferfeld für mich nicht mehr sichtbar. So konnte ich mich auf meine fotografische Aufgabe konzentrieren. Ich versuchte zu laufen, musste aber bald enttäuscht feststellen, wie sehr mir jetzt schon die Hitze zu schaffen machte. Tja, so war es nun mal. Es war mal wieder nicht mein Tag! Na ja, dann musste ich wohl mich für das Power-Walking entscheiden. Ab und zu legte ich eine Fotopause ein. Der Himmel war strahlend blau, sodass die Umgebung um den Salzgittersee auch für Krähen richtig malerisch wirkte.
Mir fiel in der ersten Runde sofort auf, dass am Salzgittersee ein neues (und leider schattenfreies) Bushäuschen aufgestellt war Am See war alles ruhig. Diese übergroßen Schwäne warteten auf die Menschen, die sie in Bewegung setzen sollten. Noch war jedoch keiner zu sehen. Es herrschte jetzt schon eine Hitze, die kaum auszuhalten war. Die Uhr zeigte 8:29! Der Strand war menschenleer.Der Grillplatz und der Salzgitter „Yachthafen“ warteten auf Action! Auf dem Wohnmobilstellplatz am Salzgittersee herrschte Ruhe vor dem Sturm. Kurz nach 9:00 Uhr erreichte ich die Verpflegungsstelle. Ich war froh, bei dieser Hitze eine Pause machen zu dürfen. Es ging den anderen Läufern wohl auch so. Im Schatten ein kühles Getränk zu sich zu nehmen, das tat gut!Gestärkt lief jeder in seinem Schontempo weiter. Zwischendurch war es Gott sei Dank auch möglich schattengebende Streckenabschnitte zu durchlaufen. Da konnte man „zügiger“ laufen oder walken. Na ja, damit war gemeint, dass jeder von uns versuchte, den Lauf auf seiner Art und Weise zu Ende zu bringen. Marc war es am besten gelungen. Er versuchte durch ein sehr hohes Lauftempo den Lauf so schnell wie möglich zu beenden und war so schnell, dass ich ihn fotografisch nicht „festhalten“ konnte. Sylke lief an diesem Tag versuchsweise ohne ihre Kompressionsstrümpfe. So konnte die Sonne die Bräune etwas besser auf ihren Beinen verteilen. Auch diese Marathonstrecke bietet eine schöne Kulisse mit Pflanzen und Tieren. Inzwischen hatte ich ziemlich schwere Beine. Lag es nur an der Hitze? Oder lag es vielleicht doch daran, dass ich so lange nicht wirklich etwas getan hatte? Ach, egal! Ich hätte ja heute „nur“ 21 Kilometer zurücklegen können. Aber, das wollte ich nicht. Mental war ich an diesem heißen Tag relativ gut drauf. Die Umgebung motivierte mich weiter zu kämpfen. Bei diesem Anblick musste ich schmunzeln. Offensichtlich hatte der Ruderer leichte Probleme, das Schlauchboot in die richtige Fahrtrichtung zu bekommen. Die Insassen freuten sich und genossen den Aufenthalt auf dem See in einem “knallgrünen Schlauchboot“. Wer die Sonnenstunden nicht auf dem oder in dem Wasser verbringen wollte, konnte in der Nähe des Wassers in Begleitung der Schwäne verweilen und sich „grillen“ lassen. An diesem Tag verließen bestimmt einige Besucher (und Läufer!?!) den See mit einem Sonnenbrand. Plötzlich tauchte Jens ohne Alois auf. Er ließ sich ohne weiteres fotografieren. Ich wollte trotzdem wissen, wo der Alois steckte. Lange musste ich nicht auf eine Antwort warten, da ich von der Wiese Rufe hörte. Als ich mich umdrehte, flitzte mir Alois entgegen. Er hatte seinen Schwamm in den See getränkt, um sich ab und zu während des Laufes abzukühlen. Jetzt wollte er auf einem Foto verewigt werden und dabei freundlich gucken. Vielleicht freute er sich aber auch, dass er in der vorletzten Runde war. Sylke hatte nur noch einen knappen Kilometer bis zum Ziel und war darüber sehr froh. Ohne ihre fesche Sonnenbrille und Kompressionsstrümpfe lief sie als zweite Läuferin ins Ziel! Gratulation, liebe Sylke! Didi musste nur zwei Runden und stärkte sich an der Verpflegungsstelle, bevor er eine neue Hahn Weber Zeit in Angriff nahm. Ich musste die letzten drei Runden sehr kämpfen, da es inzwischen unerträglich heiß geworden war. Auf der schattigen Uferseite war es sehr angenehm, da ich mich nach Bedarf hinsetzen konnte, um eine kurze Pause zu machen. Aber auf der Sonnenseite des Sees wäre es mir ohne eine ab und zu auftretende Brise nicht möglich gewesen, weiter zu walken. Auch ich erreichte nicht nur eine weitere Hahn Weber Zeit, sondern auch einen Zähler für meine bescheidene Sammlung!
Danke, lieber Marc für die perfekte Läuferverpflegung und für dein Warten!
Gunla Hittfeld, 24.07.2016