Gunla überlebt Totes Meer!

Dead Sea Ultra über 50km zum tiefsten Punkt der Erde am 04.04.2014

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Als ich die Ausschreibung zum Dead Sea Ultra bei laufreisen.de las, packte mich einfach die Reiselust! Ich wollte auch läuferisch mal „etwas Anderes“ tun! Der Gedanke, ich könnte diesen Lauf vielleicht nicht schaffen, entstand erst gar nicht. Meine Reise nach Jordanien sollte eine Herausforderung erster Klasse werden! Es bedeutete Stress gleich am Anfang der Reise! Da ich am Mittwoch, den 02.04.2014 (Abreisetag!) noch unterrichten musste, hatte der Reiseveranstalter laufreisen.de, bei dem ich diesen Ultra gebucht hatte, für mich an diesem Tag um 16.00 Uhr bei der Lufthansa einen Zubringerflug nach Frankfurt gebucht.  Bei der Lufthansa herrschte jedoch Ausnahmezustand und mein Zubringerflug nach Frankfurt war somit gestrichen. Was nun? In so einer Situation sollte ein Reisender nicht zögern und lieber ganz bequem mit der Bahn fahren. Nach Absprache mit dem Veranstalter über verschiedene Möglichkeiten, von Hamburg nach Frankfurt zu kommen, hatte ich nur die Möglichkeit, am nächsten Tag mit Rail &Fly nach Frankfurt zu fahren und dort in einen Flieger der jordanischen Fluggesellschaft „Royal Jordanian“ zu steigen.

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Dabei hatte ich Glück im Unglück. Ich bekam zwar für den nächsten Tag, einen Tag vor dem Ultralauf, doch noch einen Flug, verpasste aber das Programm des ersten Tages meiner Laufreise. An diesem Wochenende hatten Didi und ich läuferisch beide ´was  vor. Ich wollte am 04.04.2014 den Dead Sea Ultra laufen. Didi fuhr am 05.04.2014 nach Öjendorf, um den Lothar- Gehrke -Gedächtnis – Marathon zu laufen.

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An meinem Abreisetag ging es zu, wie bei einem Formel 1- Rennen. In der „Einführungsrunde“ meinte ich, ich könnte trödeln und ließ mir viel Zeit. Didi musste anschließend wie ein Formel 1 – Pilot das Rennen seines Lebens fahren, damit ich den Zug rechtzeitig bekommen sollte. Nach 3 – 4 Stunden Fahrt mit dem Zug erreichte ich den Frankfurter Flughafen. Gegen 15.05 Uhr war es dann so weit. Im Flieger bekam ich gutes Essen.

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Nach der Aufregung dieses Tages hatte ich doch Hunger bekommen. Auf dem Flughafen in Amman wurde ich abgeholt und zum Hotel gebracht. Dort wartete der Veranstalter Nils Krekenbaum, um mir meine Startnummer zu überreichen.

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Da der Reisetag bis dahin sehr aufregend gewesen war, erlaubte ich mir als Abschluss des Tages ein Glas jordanischen Rotwein, bevor ich das Zimmer aufsuchte und mich ins Bett fallen ließ.

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Am Marathontag gab es Frühstück gegen 4.30 Uhr. Ein Läufer kam zu mir `rüber und erzählte, dass er ein 100MCler sei. Er meinte, mich aus dem Internet zu kennen und stellte sich als Wolfgang Punge vor!

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Anschließend wurden die Läufer aller Distanzen zum Start gefahren. Am Start traf ich Ruth Jäger! Wir freuten uns beide über dieses Wiedersehen!

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Langsam begaben wir Ultraläufer uns nach überstandenem Fotoshooting in Richtung Start und wurden, nachdem wir auch noch gescannt worden waren, kurz nach 6.00 Uhr auf die Laufstrecke geschickt.

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Darüber waren wir alle froh, da es um diese Uhrzeit recht frisch war und wir uns bewegen wollten. Der Dead Sea Ultra Marathon führt von der Hauptstadt Amman auf etwa 900 m über dem Meeresspiegel bis zum tiefsten Punkt der Erde am Toten Meer, etwa 400 m unter dem Meeresspiegel.

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Der Lauf ist ein reiner Straßenultra. Es sind nicht nur schöne Etappen, die man hier läuft! Man muss immer damit rechnen, dass irgendwann  die Straße für den Verkehr wieder freigegeben wird. Das bekam nicht nur ich zu spüren, weil ich die Letzte war. Sehr fußgängerfreundlich fuhren die Autofahrer nämlich nicht. Unterwegs hatte ich nie Langeweile. Mein iPhone war als Fotoapparat ständig im Einsatz. Unterwegs gab es sehr viel, was mich beeindruckte. Über und neben der „Laufstraße“ hatte ich genügend Fotomotive! Die Straße zeigte sich unendlich lang und die Kilometer schienen nicht weniger zu werden.

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An der Strecke waren etliche Polizisten postiert, die für Sicherheit sorgten. Wir Läufer sollten uns ja wohlfühlen.

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Der Streckenverlauf war durch vorhandene Verkehrsschilder bestens erkennbar. Man konnte sich also nicht verlaufen!

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An den Verpflegungsstellen gab es leider die ganzen 50km bei über 30 Grad Hitze nur Wasser. Die versprochenen Bananen und Äpfel waren zu knapp oder nur für den einen oder anderen Spitzenläufer hingelegt worden.

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Ab und zu sichtete ich eine einsame einheimische Läuferin.

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Sie musste nach einigen Kilometern aufgeben, da sie Blasen bekommen hatte. Am Straßenrand weideten Ziegen und Schafe.

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Nach einigen Kilometern konnte ich wieder einheimische Läufer entdecken und diesmal sogar „versägen“! Es stellte sich aber doch heraus, dass sie nicht die ganzen 50km laufen konnten, da der eine der beiden Läufer sich verletzt hatte. Aber für ein Foto waren sie bereit, einen Spurt zu hinzulegen.

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Bei Kilometer 29 war der Startbogen der 21km Läufer postiert. Ich war erleichtert, denn jetzt musste ich nur noch 21km bei dieser Hitze zurücklegen!

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Vielleicht habe ich das mit der Verpflegung der Läufer nicht richtig verstanden, denn es gab doch die „einheimischen“ Verpflegungsstellen, von denen in der Ausschreibung allerdings nichts zu lesen stand!

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Kurz vor dem Ziel hatte es diese Familie sich auf dem Bürgersteig bequem gemacht. Da die Hitze wohl auch für sie mittlerweile fast unerträglich war, hatte sie auf der Laufstrecke ein Zelt aufgeschlagen.

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Ich wollte mich fast dazusetzen, beschloss aber weiterzulaufen (gehen!), da mittlerweile die Insassen meines Begleiterfahrzeuges etwas ungeduldig zu sein schienen!

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Nach 07:53:35h war mein Ultra zum tiefsten Punkt der Erde zu Ende und ich konnte mich am und auch im Toten Meer entspannen.

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Am Abend gab es ein schönes Essen und dazu einen guten Wein. Alle Läufer waren sichtlich erleichtert, den Ultra und auch die 21km hinter sich gebracht zu haben. Am nächsten Tag ging unsere Laufreise weiter. Diese Reise sollte für mich einige Highlights beinhalten. Sehr beeindruckte mich eine Taufzeremonie am Fluss Jordan, die natürliche Grenze zwischen Jordanien und Israel.

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Die Wüstenlandschaft und der Berg Nebo, von dem Moses das Heilige Land überblickte, waren ebenfalls unvergessliche Eindrücke dieser Reise.

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Der Besuch in der verlassenen Felsenstadt Petra war das absolute Highlight dieser Reise!

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Kurz nach der Ankunft in Petra erlebte die Reisegruppe einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang.

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Am nächsten Morgen hatten wir die Möglichkeit, unsere Muskeln zu lockern und bei aufgehender Morgensonne durch Petra zu laufen.

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Durch unseren Fremdenführer Osama erfuhren wir u.a., dass Petra in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer war. Dank der strategisch günstigen Lage am Kreuzungspunkt mehrerer Karawanenwege, die Ägypten mit Syrien und Südarabien mit dem Mittelmeer verbanden, war Petra vom 5. Jahrhundert vor bis zum 3. Jahrhundert nach Christus ein bedeutender Handelsplatz. Petra wird oft als achtes Weltwunder bezeichnet. Es ist eine einzigartige Stadt, die von den Nabatäern, einem fleißigen arabischen Volk, vor über 2000 Jahren in den rohen Stein gemeißelt wurde. Erreichen tut man diese faszinierende antike Stadt auf einem Weg durch eine an einigen Stellen sehr enge Schlucht.

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Am Ende der Schlucht erscheint das fast 40 Meter hohe und 25 Meter breite Khazne al-Firaun. Das „Schatzhaus des Pharo“, wie es von Beduinen genannt wurde, soll in Wirklichkeit eines von zahlreichen Felsgräbern gewesen sein.

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Über 800 natürliche Stufen im Felsen führten uns hoch zum Felsentempel ad-Deir. Sein Name geht darauf zurück, dass sich im Mittelalter Mönche darin niederließen.

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Nach dem Besuch in Petra ging die Reise weiter in die Wüste zum Wadi Rum.

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Dort wollten wir in einem Beduinencamp übernachten.

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Vor dem Abendessen nutzte jeder der Reisegruppe die Gelegenheit, sich von den Strapazen des Tages zu erholen. Ich suchte die Zuflucht auf eine Sanddüne, schaute über die Wüstenlandschaft und dachte über meine Eindrücke nach.

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Die  Übernachtung im Beduinencamp sollte ein Erlebnis werden! Beeindruckt durch die vielen Erlebnisse des Tages entspannte sich die Läufergruppe mit gutem Essen, einem Gläschen jordanischen Rotwein und einheimischer Musik.

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Am letzten Abend dieser unvergesslichen Reise konnte nicht nur ich jordanische Gastfreundlichkeit spüren.

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Ein letztes Mal nahmen wir in geselliger Runde ein Abendessen ein und verabschiedeten uns von Jordanien. Zurück im Hotel in Amman ließen einige Läufer diese Reise Revue passieren.

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Eine eindrucksvolle Reise ging zu Ende. Im Flieger der jordanischen Fluggesellschaft „Royal Jordanian“ war mir auf dem Rückflug klar, dass ich lange brauchen werde, um die vielen Eindrücke dieser Reise verarbeiten zu können.

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Gunla Eberle            13.04.2014