… beim 24h Lauf von Bernau am 10./11.09.2016
diesmal sollte Didis und meine Laufreise zum 24h Lauf nach Bernau gehen.
Keine kurze Anfahrt! Der Wecker scheuchte uns schon um 03.30 Uhr aus dem Bett! Brote für unterwegs hatte ich am Vorabend geschmiert, so dass wir unsere Reise mit reichlich Proviant gegen 04.30 Uhr starten konnten. Wir erreichten Bernau gegen 09.00 Uhr und hatten genug Platzauswahl für das WoMo. Die schattigen Plätze waren allerdings schon besetzt. Während Didi mit seinen Adleraugen einen richtigen Standort für das WoMo suchte, konnte ich meine Rolle als Paparazzi wahrnehmen.
Plötzlich entdeckte ich mein Traumauto: den Trabbi!
Endlich hatte Didi den Traumplatz für das WoMo gefunden. Wir standen nicht direkt an der Strecke, aber in der Nähe, was sich später für mich als sehr wichtig erwies.
Nach einer kleinen Verschnaufpause beschlossen wir, einen Rundgang zu machen.
Die Idee hatten andere aber auch.
Die Betreuer der Staffelläufer und auch die Einzelläufer machten sich bereit für dieses große Event. Mich beeindruckte die Herzlichkeit der Leute, die immer zu einem Gespräch bereit waren. Man scherzte und lachte miteinander. Peter kämpfte mit dem Aufbau seines Zeltes und ging als Sieger daraus hervor.
Als ehemaliger Camper und jetziger Besitzer eines WoMo gratulierte Didi Peter zu seinem Erfolg, das Zelt in kürzester Zeit aufgebaut zu haben.
Silke freute sich, Didi und mich wieder zu sehen. Didi und Silke unterhielten sich eine Weile
und dann wurde das „Läuferehepaar“ Eberle offiziell über Lautsprecher von Silkes Ehemann und heutigen Moderator Jörg Stutzke begrüßt. Besonders stolz war Jörg, dass er Didi mitteilen konnte, wie oft Didi an dem von Jörg veranstalteten Baltic Run teilgenommen hatte. Er betonte dabei auch Didis Ausdauer und sportliche Haltung.
Jetzt wurde es langsam Zeit für den Start des ersten Laufes. Die Kids und ihre Eltern machten sich auf den Weg zum Start. Didi und ich wollten den Start ebenfalls nicht verpassen und folgten der Menge.
Hier zeigten der vierjährige Linus und seine Brüder unter Anleitung von Mama der Oma einige Dehnungsübungen.
Didi bewunderte das T-Shirt, das jeder Läufer dieses 24h Laufes bekommen sollte, wenn er „artig“ gewesen war.
Im Startbereich wurde es immer voller. Väter und Mütter mischten sich mit den Kindern, die laufen wollten.
Didi freute sich, dass er noch nicht laufen musste und stellte sich wie ein Paparazzi in Position.
Auch der Fahrradfahrer hielt sich bereit und fuhr mit dem Startschuss los.
Gleichzeitig setzte sich die „Kinderbande“ in Bewegung und alle Kids flitzten los.
Didi und ich begaben uns zum Zielbereich …
… und konnten die ersten Kids „in Empfang nehmen“.
Die Dehnungsübungen waren bestimmt nützlich, denn der vierjährige Linus zeigte Kämpfergeist und sprintete mit Mama ins Ziel.
Nun war es an der Zeit, die Laufstrecke abzugehen. Sie verlief durch den Stadtpark, entlang der Stadtmauer …
… und um einen kleinen Teich.
Die Strecke war idyllisch, aber auch recht anspruchsvoll. Während des Rundganges tauchten die 8km Läufer auf. Der „Temporadfahrer“ fuhr lachend vorweg.
Er musste ja schließlich nicht laufen. Unterwegs feuerten Didi und ich die Läufer an. Es war inzwischen sehr heiß geworden, an die 30°!
Man sah den Läufern die Anstrengung an. Zurück im „Camp“ bereiteten Didi und ich uns auf den“ heißen“ Lauf vor.
Ich fühlte mich gut und war sicher, heute meinen 299. M/U zu schaffen. Didi wechselte sein Outfit und stellte fest, dass sein schulterfreies „Italianohemd“ wesentlich angenehmer zu tragen war.
Plötzlich hörte ich Männerstimmen. Ich schaute einmal um die Ecke und erlebte eins der Highlights des 24h Laufes in Bernau. Diese Männergruppe spielte „Beer makes me dizzy!“ Die Spielregeln waren einfach. Ein Spieler musste sich fünfmal um die eigene Achse drehen …
… und dann die Bierflasche „finden“.
Wurde die Bierflasche „gefunden“, dann durfte er sich ein paar Schlückchen genehmigen. Wir 24h Läufer durften nun auch starten. Ich fühlte mich schlapp, zumal die inzwischen entstandene Hitze fast nicht auszuhalten war. Didi schien sie nichts auszumachen. Er lief sogar die Steigungen relativ zügig hoch …
… und war schnell am Horizont verschwunden.
Ihn einzuholen? Keine Chance! Neben der Strecke lag ein sehr gepflegter Friedhof im Dickicht versteckt.
Ich quälte mich an dieser Stelle eine gemeine Steigung hoch. Es ging natürlich auch bergab und dann in den Stadtpark. Dort stand das WoMo und wirkte fast wie eine Oase.
Diese „Oase“ sollte zu einem späteren Zeitpunkt meine Rettung sein. Die Staffelläufer standen alle einheitlich bekleidet bereit, ihre Läufer abzulösen.
Das Verpflegungshäuschen entdeckte ich erst in der zweiten Runde. Dort gab es allerlei Leckeres zu essen und zu trinken. Danke an die Helfer, die uns hervorragend verpflegten!
So drehten wir alle Runde für Runde, um möglichst zügig die Kilometer zusammenzubekommen. Hut ab für diesen Kontrollposten, der den ganzen Tag in der Sonne sitzen musste. An der Stelle konnte man wunderbar abkürzen!
Langsam wurde es etwas kühler und das Laufen strengte nicht so an. Trotzdem hatte ich plötzlich schwere Beine. Ich stärkte mich am Verpflegungshäuschen. Das tat auch Jennifer.
Die letzten Sonnenstrahlen verabschiedeten sich.
Bald setzte die Dunkelheit ein. Dieser Baustromverteiler …
… sorgte die ganze Nacht für ein perfektes Beleuchten der Strecke. Bevor ich allerdings in dieser Nacht meinen 299. M/U in der Tasche hatte, musste ich mit heftigen Schmerzen die Oase aufsuchen. Ich hatte mir eine Harnwegsinfektion geholt. Didi hatte ein Antibiotikum, das er mir gab. Danach waren die Schmerzen ertragbar und ich konnte weiterlaufen (eigentlich gehen!). Didi konnte wegen Magenbeschwerden nicht wie geplant weiterlaufen. Am nächsten Tag war alles fast in Ordnung. Da die Siegerehrung erst gegen 15.00 Uhr angesetzt war, nahmen Didi und ich uns vor, die wunderschöne Bernauer Altstadt zu besichtigen.
Didi zeigte, wo es langgehen sollte.
Es war, als würde man sich im Mittelalter befinden. Die Fachwerkhäuser, die Türme und der schöne Marktplatz beeindruckten mich sehr.
Wir machten uns auf dem Rückweg und erlebten im Stadtpark Stimmung pur! Die Einzel- und Staffelläufer nutzen die letzte Stunde, um doch den einen oder anderen Kilometer „draufzupacken“.
Zu den Rhythmen der Trommeln fingen dann die Zuschauer an sich zu bewegen.
Jörg wirkte aufgeregt und tänzelte sparsam an der Ziellinie. Wann kommt seine Silke ins Ziel und wie viele Kilometer wird sie wohl gelaufen sein, um auf das Treppchen zu kommen? Sie kam dann endlich und lief nach über 160 Kilometern leicht und locker über die Ziellinie! Eine Powerfrau! Hut ab für diese Leistung!
Gespannt warteten alle auf die Siegerehrung.
Silke, Didi und ich waren dabei!
Meinen 299. M/U hatte ich geschafft! Ich war so glücklich!!! Und alle fühlten sich entspannt. Regenerieren ist jetzt ganz wichtig!
Danke Jörg, für deine witzige und motivierende Moderation!
Liebe Grüße Gunla Hittfeld, 15.09.2016