Vor 19 Jahren…….

42. GutsMuths-Rennsteiglauf am 17. Mai 2014

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… heiratete ich am 17. Mai den Mann meines Lebens. Es stellte sich bald heraus, dass wir vieles gemeinsam hatten, u.a. die Liebe zum Laufen und die Lust zu reisen. Eigentlich wollten wir unseren Hochzeitstag gemeinsam verbringen und nach Neuhaus fahren, um den Rennsteig zu laufen. Gemeldet waren wir beide. Aber Didi bekam Probleme mit seinem Rücken und entschied sich für den, im Gegensatz zum Rennsteiglauf, relativ flachen Geburtstagsmarathon bei Rainer. Ich machte mich also am 16. Mai 2014 nach dem Mittagessen auf den Weg nach Neuhaus. Der Himmel war bedeckt und meine Laune auch.

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Woran das lag, weiß ich nicht. Es war recht viel los auf den Straßen. Da ich spät von zu Hause loskam, musste ich recht zügig fahren, um am Abend nach dieser langen Autofahrt im Hotel Schieferhof etwas zu essen zu bekommen. Ich stellte den Wecker auf 06:00:00 Uhr. Als ich am 17. Mai aufwachte, spürte ich eine Unlust aufzustehen. Ich überlegte ernsthaft, ob ich nicht besser nach Hause fahren sollte. Ich entschied mich dann doch zu laufen, stand auf und frühstückte ganz ohne Stress. Nach dem Frühstück fuhr ich ganz gelassen zum Gymnasium Am Apelsberg, um meine Startunterlagen zu holen.

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Dort traf ich Wolfram, der schwer beschäftig war, seine Sachen ordentlich zu verstauen. Wolfram, seine Frau Heide und ich waren 2013 gemeinsam zum Laufen in Nicaragua gewesen. Es war ein fröhliches, aber kurzes Wiedersehen.

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Zum Glück musste ich nicht lange anstehen, bis ich meine Startunterlagen hatte.  Es war also Zeit genug  für ein Fotoshooting.

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Dann entstand doch eine gewisse Hektik. Ich hatte Durst und musste dringend etwas trinken. Außerdem musste ich das WC aufsuchen. Vor den schulischen Toiletten und vor den Dixi Klos bildeten sich lange Warteschlangen.

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Es waren noch 15 Minuten zum Start und man musste überlegen, welche Möglichkeit man wählen sollte, um am schnellsten die Blase entleeren zu können! Die Läufer machten sich bereit, um die Herausforderung des Rennsteiglaufes aufzunehmen. Petrus war in diesem Jahr ganz auf unserer Seite.

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Der 17. Juni 2014 sollte ein schöner Tag werden. Ich dachte an Didi und wie er seinen Lauf meistern würde und hoffte so, dass der Rücken ihm keine größeren Probleme bereiten sollte. Bei schönstem Wetter und Zuspruch von den Fans begab sich das Feld von Läufern auf den Weg in den Thüringer Wald.

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Bei Kilometer 9 wollte ich mich „ausruhen“, indem ich auf einen Stuhl, der dort in der Landschaft einfach dastand, hochklettern wollte.

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Aber das war mir doch zu hoch und ein freundlicher Herr fotografierte mich dann stehend neben dem Stuhl.

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Die Landschaft ist wunderschön. Die Laufstrecke verlief zum größten Teil durch den Wald.

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Alle 5 – 6 Kilometer befand sich eine Verpflegungsstelle mit läufergerechter Nahrung.

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Plötzlich, wie aus dem Nichts, entdeckte ich diese hübsche Thüringer Finka.

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Wer da wohl wohnt!?! An dieser Finka zeigte ein Schild an, dass sich für Wanderer an dieser Stelle die letzte Tränke vor dem Masserberg befand.

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Zwischendurch war es stellenweise ziemlich matschig und rutschig.

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Endlich war der Masserberg in Sicht und die heiß erwünschte Streckenverpflegung tauchte auf.

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Nicht nur dort, auch an den anderen Verpflegungsstellen gab es immer wieder mal Schleim! Übrigens, die Verpflegung auf der ganzen Strecke war hervorragend! Es machte mir doch allmählich sehr viel Spaß, den Lauf zu bewältigen.

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Der Masserberg lag schon bald hinter mir. Auf dem Weg entdeckte ich hübsche Steinskulpturen, die aussahen wie kleine Trolle. Ich fand sie sehr originell.

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Auf dieser Infotafel stand zu lesen, dass die kleinste selbständige Gemeinde in der damaligen DDR Friedrichshöhe hieß und nur 32 Einwohner hatte. Hier befand sich bis 1961 auch eine der letzten Einklassenschulen der ehemaligen DDR.

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Es lohnt sich manchmal langsamer zu laufen und auch mal anzuhalten, um sich durch solche Infotafeln über Land und Leute zu informieren. Auf den letzten Kilometern konnte ich landschaftlich sehr schöne Motive genießen.

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Die einheimischen Kühe schauten mir neugierig zu.

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Es gab Musik auf der Strecke. Am liebsten wäre ich stehen- oder sitzengeblieben, um zuzuhören und eine kleine Pause einzulegen.

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Aber der Kampf mit den Steigungen ging weiter! Im Ziel empfing mich Dieter Merker, der auf Rita wartete.

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Wir freuten uns über dieses Wiedersehen. Bevor ich wieder mit dem Bus ins Hotel zurückfuhr, kamen mir Dieter und Rita entgegen.

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Sie wollten nach Eisenach und ich nach Neuhaus. Bis zum nächsten Mal! Die Fahrt mit dem Bus nach Neuhaus dauerte nicht allzu lang. Nach einem schönen Abendessen und einem spannenden Fußballspiel legte ich mich ins Bett. Am nächsten Morgen trat ich ausgeruht den Heimweg an und freute mich, nach einer fast fünfstündigen Fahrt auf das Wiedersehen mit meinem Schatz. Ein strahlender Didi empfing mich mit offenen Armen!

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Didis und meinen 19. Hochzeitstag und den diesjährigen Rennsteiglauf an einem Tag zu erleben, war für mich das höchste aller Gefühle! Danke für die bisherigen Jahre mit dir. Ich hoffe, dass wir noch viele Jahre zusammen verbringen dürfen!

Gunla Eberle    19. Mai 2014