Der 15. Benefizlauf „24 Stunden LAUFEN FÜR WASSER“

Am 16.09.2021 starteten Didi und ich unsere Fahrt zur drittenTeilnahme an dem 24h Spendenlauf am 18. /19.09.2021 in Winterborn. Wir machten einen Zwischenstopp auf dem „Kassel Camping & Wohnmobilplatz“ direkt an der Fulda. Wir gönnten uns einen Spaziergang an …

… die Fulda. Der Fluss gilt als Hessens längster Fluss, auch wenn er sich nicht auf das Bundesland Hessen beschränkt. Die Fulda legt von der Quelle bis zur Mündung in die Weser einen Weg von 218 Kilometern zurück. Am Ufer beobachteten wir die nächste Rudergeneration der Damen beim Training.
Bis Kassel waren es von Hittfeld aus 300 Kilometer zu fahren. Die lange Fahrt machte hungrig und wir beschlossen, unser chinesisches Restaurant in der Nähe vom Stellplatz aufzusuchen. Auf dem Weg zum Restaurant fielen mir diese Klatschmohnblüten auf. Was weiß ich über den Klatschmohn? Mir ist nur aufgefallen, dass ich diese Pflanze seltener auf dem Acker entdecke. Ich habe recherchiert und fand den Grund: Früher waren Äcker nach dem Pflügen im Frühjahr geeignete Wuchsorte für den Mohn. Sie wären es heute noch, wenn nicht reineres Saatgut und der Einsatz von Herbiziden dafür Sorge tragen würden, dass nur die Pflanzen auf dem Acker gedeihen können, die vom Bauern gesäht wurden.
Im China Restaurant „Dschingis Khan“ hielten wir uns lange auf und das hatte einen guten Grund: Das Angebot der verschiedenen Speisen war vielfältig und schmeckte sehr lecker. Am nächsten Tag setzte sich …
… Didi ausgeruht und gutgelaunt wieder hinter das Steuer, um …
… die Fahrt nach Winterborn fortzusetzen. Ich freute mich auf Winterborn.
Zwischendurch war auch eine Pause drin, um die Beine zu vertreten. Nach etwa 270 Kilometern erreichten wir dann …
… Winterborn. Nur noch 2 Kilometer und …
… Didi konnte das WoMo einparken.
Auf der Parkplatzwiese wimmelte es von Grashüpfern. Didi gelang es, einen Grashüpfer zu „fangen“, damit ich ihn fotografieren konnte. Der Grashüpfer hielt still, konzentrierte sich, schaute nach unten und sprang anschließend mutig von Didis Finger runter. Grashüpfer gehören zu den Insekten, die wir viel häufiger hören als sehen. Bis in den November hinein können wir ihrem Zirpen lauschen und sie, wenn wir genau hinschauen, auf den Wiesen entdecken.
Die Gemeine Kratzdistel ist eine zweijährige, nah mit der Artischocke verwandte Pflanze aus der Familie der Korbblüter. Im ersten Jahr erscheint nur ein Blattkranz, der überwintert. Erst im nächsten Sommer wächst aus ihm der Blütentrieb. Die Gemeine Kratzdistel kann bis zu 120 cm hoch werden. Die Blüten der Gemeinen Kratzdistel werden gerne von Hummeln und weiteren Wildbienen besucht.
Der Gemeine Hohlzahn, auch Gewöhnlicher Hohlzahn genannt, ist eine einjährige krautige Pflanze, die meist Wuchshöhen von 20 bis 30, selten bis 60 Zentimetern erreicht. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober.
Das Grüne Heupferd ist mit rund 4 Zentimetern Körperlänge eine der größten heimischen Heuschrecken. Es besitzt lange Flügel und ist deswegen ausgesprochen mobil. Sein lauter, etwas zerhackter Schwirrgesang ist gut 50 Meter zu hören. Das Grüne Heupferd sieht gefährlich aus, ist es aber nicht. An der Länge des Fortsatzes kann auch das Geschlecht bestimmt werden. Das Fortpflanzungsorgan der Männchen ist wesentlich kürzer als der „Legebohrer“ der Weibchen. Die Legebohrer werden genutzt, um Eier im Boden oder in weichem Pflanzengewebe zu versenken.
Am Abend strahlte das Teelicht in unserer IKEA Leuchte Gemütlichkeit aus. Die Medaillen im Hintergrund sind eine kleine Sammlung, die verraten, wo der Didi zum Laufen war.
Nun wurde es ernst. Es ist kurz vor 11:00 Uhr am 18.09.2021! Bald sollte es losgehen. Ich war eigentlich startklar, aber, sollte ich es wagen? Ach, ich walke erstmal eine, vielleicht zwei Runden. Dann werde ich ja sehen, was meine Knie „sagen“.
„Wo bleibst du denn?“ Didi war etwas ungeduldig, da er pünktlich um 11:00 starten wollte.
Die Tatjana ( Organisatorin des Spendenlaufes ) war schon bereit, uns auf die Strecke zu schicken. Die Strecke umfasste eine 3,4 Kilometer lange Runde mit etwa 60 Höhenmetern. Da der Lauf über 24 Stunden ging, mahnte uns Tatjana, die Zeit und das Tempo vernünftig einzuteilen, rechtzeitig Pausen einzulegen und das Verpflegungsangebot zu nutzen. .
Das Starterfeld …
… setzte sich pünktlich um 11:00 Uhr in Bewegung und quälte sich den steilen Anstieg hoch. Es war um diese Uhrzeit schon ziemlich warm geworden.
Hier erreichten die ersten Läufer …
… den schattigen Schutz der Baumkronen im Wald. Auch ich konnte davon profitieren. Was sollte heute und am nächsten Tag mein Ziel werden? Ich habe oft meine Ziele zu hoch gesetzt, wollte aber hier in Winterborn beim 24h Lauf nicht nur eine „Einführungsrunde“ schaffen. Als ich in Gedanken versunken war, kam ein alter Bekannter herangelaufen.
Ulli war, wie Didi und ich, auch 2019 mit am Start.
Die Läufer hatten Spaß und grüßten immer freundlich, als sie mich überholten.
Uta und Thorsten, dahinter Melanie und Christian waren fröhlich und gelassen unterwegs.
Sandra (links) und Nicole genossen das gute Wetter und boten sich an, auch …
… von mir ein Foto zu „schießen“. Ist ihnen doch recht gut gelungen, oder? Meine Startnummer hatte ich bewusst etwas höher plaziert, um meinen Bauch zu kaschieren! Hat doch ein bisschen geholfen. Noch kann ich die Körperhaltung einer Walkerin halten, oder? Haltungsnote: 3+
Die Wegwarte wächst mit ihren himmelblauen Blüten bevorzugt an Wegrändern und lockt verschiedene Insekten an. Dort wird sie häufig übersehen, weil ihre Gestalt luftig und durchlässig ist. Im Mittelalter war die Wegwarte als Zauberkraut bekannt. Was ich nicht wusste war, dass die Wegwartenwurzel als Tee oder Tinktur gegen Verdauungsprobleme eingenommen werden kann. Die Blätter helfen auch gegen Hautprobleme.
Darf ich vorsrtellen? Das ist Marta, die wohl dachte, ich sei ihr Frauchen!
Bei diesem 24h Lauf half jeder mit. Die Verpflegung war einmalig! Danke!
Die Walderdbeere ist ein leckeres Naschobst. Die kugeligen Früchte werden etwa einen Zentimeter groß und sind aromatisch süß. Von Mai bis August werden laufend neue Blüten an derselben Pflanze produziert. Die Blüten werden gerne von Nachtschmetterlingen besucht.
Die Sonne versuchte im Laufe des Tages sich am Schatten im Wald vorbeizudrängeln und die Läufer zu erreichen. Dies war Gott sei Dank durch die schattigen Passagen im Wald nur bedingt möglich.
Tau auf einem Spinnenetz Durch Abkühlung der Luft unter den Taupunkt ( Maß der Luftfeuchtigkeit ) kondensiert der Wasserdampf der Luft an bodenahen Objekten ( hier Spinnennetz ). Das passiert besonders am frühen Morgen, da dann die Temperaturen wegen der nächtlichen Wärmeabstrahlung der Erde am tiefsten sind ( Morgentau ).
Martas Herrchen hatte während des 24h Laufes viel zu tun, da er nicht nur Marta ausführen musste. Nein, auch seine Frau Halime durfte er auf dem Fahrrad begleiten. Sie schaffte dadurch immerhin 105,4 Kilometer und erreichte damit den 3. Platz bei den Damen! Gratuliere, Halime!
Optisch sieht der Wiesenbärenklau fast genauso aus wie der Riesenbärenklau – allerdings im Miniaturformat. Im Vergleich zum Riesenbärenklau ist der kleine Wiesenbärenklau weit weniger giftig. Trotzdem ist unbedingt davon abzuraten, ausgewachsene Pflanzen ohne Handschuhe anzufassen, um Hautreizungen zu vermeiden.
Die Kanadische Goldrute ist nicht giftig, kann allerdings bei empfindlichen Menschen Hautallergien auslösen, wenn diese mit dem Pflanzensaft in Berührung kommen.
Dana beteiligte sich als Staffelläuferin und lief 78,2 Kilometer. Super, Dana!
Hier haben wir die Nummer 667 (oder bekannt als 007 – James Bond!), der unermüdlich die eine Runde nach der anderen „drehte“. Dass die Sonne inzwischen fast senkrecht am Himmel stand, störte Didi nicht.
Didi hatte anscheinend keine Probleme mit dieser ekelhaften Steigung. Seine Schritte waren sicher und schnell. „Ich will ja auch irgendwann mal fertig werden!“ Der Ulli konnte da nicht mithalten.
Bergab war Ulli dann doch schneller. Er lief bei diesem 24h Lauf immerhin 136,0 Kilometer. Didi ließ sich dadurch nicht stören, denn er wollte nur einen Zähler und eine Hahnzeit erreichen. Wie deutlich zu erkennen, Didi walkt bergab
genau so schnell wie bergauf. Wahnsinn, oder?
Der Didi überholte mich mehrmals. Hier hatte ich noch Glück, ihn zu fotografieren, bevor er seinen Zähler in der Tasche haben sollte. Glückwunsch, Schatzi!
Diese Steigung wollte ich noch walken und beschloss, am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang zu starten, um die letzten zwei Runden für einen halben Zähler zu walken. Bis jetzt hatten meine „Arthroseknie“ mir keinen Strich durch die Rechnung gemacht und so sollte es auch bleiben. „Morgenstund ´ hat …
… Gold im Mund.“ Am nächsten Morgen machte sich die Sonne schon am Horizont bemerkbar. Vielleicht würde ich die Sonnenkugel nach der ersten meiner zwei Runden sehen. Ich beeilte mich, aber …
… ich konnte durch die Färbung des Himmels erkenne, dass ich diesmal den Sonnenuntergang verpassen würde. Dann fiel mir ein, dass Didi, der seinen Zähler schon erreicht hatte, da aushelfen konnte. Ich rief ihn auf Handy an und bat ihn zu versuchen, ein Foto von der aufgehenden Sonnen zu machen. Die Sonne …
… schaute ganz vorsichtig unter ihrer „Decke“ hervor und wünschte uns allen einen „Guten Morgen!“ Danke Didi, das Foto ist dir super gut gelungen! Mit diesem Foto im Kopf begann ich meine letzte 3,4 Kilometerrunde. Es fiel mir doch recht leicht, da meine Knie sich durch ein paar Stunden Schlaf erholt hatten.
Diese Schnecke hatte sich in dem Behälter mit dem künstlichen Teelicht aufgewärmt und machte sich langsam auf den Weg in den Wald, um Nahrung zu suchen. Schnecken sind ambitionierte Vegetarie, denn sie bevorzugen frische Pflanzenkost und saftige Früchte. Ab und zu trinken die Schnecken auch. Sie müssen es aber nicht unbedingt, da sie genug Flüssigkeit über ihre Nahrung zu sich nehmen.
So, da wären wir! Jetzt war es nicht mehr so weit bis ich mein Ziel erreichen sollte.
Das sollten die letzten Meter sein, vorbei an …
… dem Parkplatz und …
… ich konnte es kaum fassen! Meine „Mission Impossible“ (23,8 km) war beendet! Wie ich mich auf …
…das Frühstück freute! Vom reichhaltigen Angebot des Frückstücksbüffets profitierten auch die Teilnehmer, die die Zeit bis 11:00 Uhr am 19.09.2021 nutzen wollten. Christian stärkte und unterhielt sich mit einem Läufer, der leider die Startnummer schon abgelegt hatte und deshalb inkognito das Angebot am Büffet begutachtete.
Die Siegerehrung …
… war vorbei und der Parkplatz war leer. Ich lockerte meine Beine ein wenig mit einem Spaziergang, …
…um mich von Winterborn zu verabschieden.
Am nächsten Morgen traten Didi und ich den Heimweg an und konnten den Anblick der Weinberge genießen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Tatjana für diese sehr familiäre Veranstaltung bedanken. Wenn die Gesundheit das zulässt, dann sind Didi und ich auf jeden Fall im nächsten Jahr dabei!

Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen

Gunla

Hittfeld, 29.09.2021

Hier noch der link zu Didis Bericht von seiner Wümme-Radtour:

http://www.dietricheberle1974mv.de/?p=12459