Endlich…
… konnte ich wieder einen Versuch wagen, einen Zähler zu schaffen! Ich hatte inzwischen meinen Schularbeiten gegenüber eine gesunde Portion Ignoranz entwickelt. Meine Achilles hatte ich einige Tage mit der Enelbin Paste gepflegt und es sollte sich heute zeigen, ob es helfen würde oder nicht. Der Wetterbericht des heutigen Tages versprach ein halbwegs gutes bis optimales Laufwetter. Die Scheibenwischer des WoMos mussten allerdings während der Hin- und noch mehr während der Rückfahrt ihren Dienst schieben.
Didi parkte sein WoMo so, dass der Verpflegungsstand und Wiebke geschützt waren, da heute ein ordentlicher Wind angesagt war. Wiebke versorgte uns 1A mit allem, was ein Läufer so braucht:
Im Startbereich füllte sich der Parkplatz immer mehr, die Läufer versammelten sich und es entstand hier und da ein Fachsimpeln von den letzten Läufen und deren Wetterbedingungen. Ich stand irgendwie ein bisschen im Mittelpunkt, zumal einige Läufer sich auf einen Bericht von mir zu freuen schienen.
So, und nun hieß es starten und hoffen, dass der Regen nicht zunehmen sollte. Gewarnt war jeder Läufer im Voraus per Rundmail, dass die Strecke teilweise sehr matschig sein könnte.
Wer Trailschuhe hatte, sollte sie am Lauftag dabei haben. Auch Wechselklamotten seien angebracht. In der Tat, die Strecke war übersäht mit matschigen Passagen! Besonders eine Steigung wurde von Runde zu Runde immer schwieriger zu meistern.
Das Bewältigen dieser Steigung kostete Kraft und man wurde mit einem Ausrutscher bestraft, wenn man nicht aufpasste.
Das Läuferleben nach so einer Panne geht mit passendem Outfit reibungslos weiter.
Wenn man sich bei diesem extrem schwierigen Rundkurs traf, begrüßte man sich freundlich. An besonders engen Passagen machte man Platz für den schnelleren Läufer.

Das ist das Besondere an den kleinen, aber durchaus beliebten Veranstaltungen. Es herrscht keinerlei Konkurrenz, wie bei den großen Marathonveranstaltungen. Besonders schnell unterwegs war Heino.
Das lag wohl daran, dass er eine kurze Hose angezogen hatte! Auch die matschige Steigung meisterte er ohne Probleme.
Ab und zu war Wettergott Petrus‘ Gießkanne leer. Es regnete dann nicht durchgehend. Aber zwischendurch füllten sich die Pfützen wieder und wir Läufer mussten drum herum laufen. In den regenfreien Pausen wurde es etwas milder und das Wasser in den Pfützen konnte etwas verdunsten. Dann war es angenehm zu laufen. Das war auch am Laufstil oder Gesichtsausdruck der Läufer klar zu erkennen.
Immer wieder erreichte der Läufer die Verpflegung, an dem man sich stärken konnte. Hier wurde Wiebke von ihrer Tochter Pia und ihrem Schwager Uwe unterstützt, die sich außerdem um den technischen Part kümmerten!
Der gesamte Streckenverlauf war super gut markiert. Die kreativen Pfeile aus Sägespänen waren nicht zu übersehen und überstanden den letzten Regentropfen.
Die Strecke verläuft durch ein wunderbares Stück Natur. Im Sommer wie im Winter, im Herbst oder im Sommer verändert sich die Natur hier so, dass jeder die Strecke nicht nur als Herausforderung sehen kann, sondern das Laufen auf auch genießen kann.
Mir war sehr bald klar, dass es für mich am heutigen Lauftag für einen Marathon länger dauern würde.
Aber, wer nichts riskiert, kann nichts gewinnen. Mir ging es ja auch nur um das Durchkommen und einen Zähler in die Tasche stecken zu können. Didi und Wolfgang liefen leicht und locker auch in ihren letzten Runden.
Ich war sehr fasziniert, wie leichtfüßig sie alle liefen.
Naja, heute lief es bei mir eben überhaupt nicht gut. Zeitweise war ich richtig frustriert und wollte aufgeben.
Ich versuchte, mich abzulenken. Es war nicht ganz einfach. Dann kam mir die Idee, mit mir selbst eine Wette abzuschließen. Also, würde ich es schaffen, gerade an dieser Stelle der Strecke, die auch an der Bahn längsging, einen fahrenden Zug zu fotografieren? Ja, es klappte!
Danach setzte ich meinen Walkingstil fort und freute mich, wenn ich wieder eine Runde geschafft hatte.
Eine weitere Aufmunterung war dieser Bikefahrer, der ohne Zögern bereit war für ein Fotoshooting. Eigentlich wollte ich fragen, ob ich die Strecke mit seinem Rad abfahren dürfte. Er hatte wohl nichts dagegen, aber würde der auftauchende Veranstalter das nicht als Disqualifikation sehen?
Dann traf ich Cornelia in ihrer letzten Runde. Ich dachte schon, ich würde keinen Läufer mehr zu Gesicht bekommen! Ein schneller Stopp und ein gelungenes Foto war das Ergebnis.
Die letzten 3 Runden bedeuteten für mich, allein auf einer wunderbaren Strecke zu sein!
Ich munterte mich auf, weiterzulaufen! Selbstgespräche sind in so einer Situation ganz nützlich. Ich sollte mein Ziel mit einer Hahn Weber Zeit erreichen. Die Bedingungen waren für mich äußerst schwierig. Ich war nicht in Form und die Zeit, bis ich ins Ziel kam, „miserabel“. Aber Leute, es ist bei der Laufzeit wie bei dem Alter einer Frau: Man fragt nicht danach!
Liebe Grüße
Gunla Hittfeld, 21.02.2016















































