TrailDorado 11.10. / 12.10.2014 – Ein 24h Traillauf vom Feinsten

Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich dieses Wochenende einlassen würde. Als ich die Ausschreibung las, dachte ich nur, es muss ja ein besonderer Lauf sein. Dann meldete ich mich an und verdrängte erstmal den Termin. Ich hatte vor, einige Marathonläufe in diesem Jahr zu schaffen. Am 20.12.2014 soll meinen 250. M/U stattfinden. Ob ich das schaffen könnte? Darüber wollte ich nicht nachdenken. Ich fuhr einfach am 10.10.2014 nachmittags los. Gegen 21.00 Uhr erreichte ich die Jugendherberge in Breckefeld. Nachdem ich meine Tasche auf Zimmer 127 gebracht hatte, begab ich mich in den Raum, in dem die Verpflegung für den Lauf untergebracht war. Dort traf ich Bernd Nuß. Die Freude war groß, als wir uns wiedersahen. Ich musste Bernd versprechen, im Jahre 2015 am 24h Lauf am Seilersee teilzunehmen, da ich doch in diesem Jahr „geschwänzt“ hatte!
An diesem Abend saßen wir Läufer mit dem Veranstalter Michele Ufer und seiner bezaubernden Frau Burcin bis spät in die Nacht und klönten. Am nächsten Morgen warteten ein reichhaltiges Frühstück und weitere bekannte Gesichter auf mich. Nach dem Frühstück fand die Registrierung statt. Ich bekam die Startnummer 72. Warum ich das erwähne? Tja, im Jahr 1972 habe ich in Ljungby in Schweden das Abitur geschafft!!! Das musste dann ja mit dem 24h Lauf gut gehen, oder?
Nach der Registrierung blieb genug Zeit, sich zu entspannen.
Der Start fand direkt am Fuße der Jugendherberge statt. Dort befanden sich auch der Verpflegungsstand und die Technik, die für die Rundenzählung verantwortlich war. Im Start- Zielbereich war noch nichts los. Einige Läufer liefen sich warm.
Allmählich kam die Sonne durch und lachte mit uns Läufern um die Wette. Christian Pflügler, der den 6h Lauf in Münster organisiert, war bereit, mit mir fotografiert zu werden. Fotograf musste Dietmar Mintgen spielen. Aber die zwei Fotos hat er doch gut hinbekommen, oder?
So langsam wurde der Start- Zielbereich immer voller. Michele Ufer hielt eine kurze Ansprache und dann liefen alle Läufer die erste Runde gemeinsam.
Bald erreichten wir Läufer die Glörtalsperre.
Hier konnte man entspannt laufen, da man an manchen Stellen im Wald sehr konzentriert laufen musste, um nicht hinzufallen oder auszurutschen. Die Strecke hatte pro 3,7km – Runde rund 90 Höhenmeter! Im Wald ging es dann über Stock und Stein.
In jeder Runde lief man am Glörsee entlang und konnte die glatte Wasseroberfläche bewundern. Die Sonne nutzte den See als Spiegel bis in den Nachmittag hinein. Das war wie eine wunderschöne Kombination aus Naturerlebnis und angenehmer Ruhe.
In jeder Runde kam man zum Basecamp zurück und konnte sich stärken, bevor man dann in die nächste Runde startete.
Immer wieder entdeckte man andere Naturdetails. Dieser kleine Bach hatte es mir sehr angetan.
Dann ging es wieder Berg auf und das hieß kämpfen!
Eine ganze Weile musste man sich nach oben kämpfen. Gott sei Dank war der Untergrund an diesen Stellen nicht matschig!
Aufpassen musste man, wenn dieses Zeichen auftauchte. Der Rundkurs war sehr gut markiert und alle möglichen Stolperfallen waren nicht zu übersehen. Es war auch nicht möglich, sich zu verlaufen.
Wem die Verpflegung nicht ausreichte, konnte sich durch Beeren ernähren, die am Rande des Trails wuchsen.
Dieser Smiley versuchte mir klarzumachen, dass es ab hier nicht mehr sehr weit sei. Na ja , vielleicht nur ein Kilometer!
Am „Haus Glörtal“ befand sich außer dem Parkplatz der TrailDorado – Läufer auch ein Biker Treff.
Dort war auch ein fröhliches Rote Kreuz Team, das bereit war, jeden schwächelnden Läufer zu verarzten.
Also, egal wie man sich fühlte, hier galt es „gute Miene im bösen Spiel“ zu zeigen und so lange es möglich war, an dieser Stelle vorbeizulaufen. Ich schaffte es tatsächlich immer wieder, Runde für Runde!
Da das Wetter die ganze Zeit mitspielte, bekam ich immer wieder Motivationsschübe, um weiterzulaufen. Es ist einfach schön, in der Natur zu laufen oder zu wandern! Der Glörsee ist ein beliebtes Naturerholungsgebiet und Ausflugsziel für die Bewohner des Ruhrgebiets und Sauerlands.
Auch für uns Marathonsammler, die das Sammeln etwas „ruhiger“ angehen möchten, ist das Laufen um den Glörsee sehr entspannt und ein gutes Training.
Da bietet der TrailDorado einen perfekt organisierten 24h Lauf. Langsam wurde es dunkel. Ich hatte noch keinen Marathon „voll“ und entschied mich, am nächsten Tag weiterzulaufen. Im Start- Zielbereich traf ich Nils Krekenbaum mit Familie. Wir unterhielten uns eine Weile und freuten uns auf ein Wiedersehen in NY zum Marathon!
Ich setzte mich eine Weile zu Bernd Nuß ans Lagerfeuer und unterhielt mich mit ihm über meine weiteren Laufpläne.
Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück folgte am nächsten Morgen eine Fortsetzung meines angefangenen Traillrunning!
Auf der Strecke waren noch „Restbestände“ der Wegmarkierung von der Nacht zu sehen. Es hatte auch in der Nacht geregnet, was die Strecke nicht leichter machte zu laufen.
Aber auch an diesem Tag sollte jeder Läufer für seine Bemühungen belohnt werden. Der Glörsee lag seelenruhig da und wartete auf eine kleine Brise, die ein wenig Leben in den See bringen sollte.
Ich konnte diesen Anblick einige Runden noch genießen, bevor ich im Ziel mich mit flüssiger Schokolade aus einem „Schokoladenbrunnen“ für die bevorstehende Heimfahrt stärken konnte.
Hiermit möchte ich mich ganz besonders beim Veranstalter Michele Ufer und seiner Frau Burcin für diese einmalig schöne und familiäre Veranstaltung bedanken! Ich komme bestimmt nächstes Jahr wieder!
Gunla Eberle Seevetal, 19.10.2014


































