- Vöppstedter Forst Marathon am 19.10.2015
Die Ferien hatten angefangen! Ich freute mich auf das Ausschlafen. Aber, das war an diesem Tag nicht drin. Marc hatte nämlich für Rentner und Lehrer (die Ferien hatten und nicht so richtig mit ihrer unterrichtsfreien Zeit ´was anzufangen wussten) den 47.Vöppstedter Forst Marathon ausgeschrieben. Als Didi und ich um kurz nach 8.00Uhr ankamen, herrschte Stille. Familie Fischer schlief wohl noch. Werner erschien ebenfalls pünktlich und plauderte eine Weile mit Didi, bevor Marc angedüst kam und die schon bestehende Verpflegung ergänzte. Er war etwas spät dran, weil er seine jüngste Tochter Philine in den Kindergarten bringen musste.
Dann folgte die Startaufstellung und die üblichen Starterfotos, auf denen wir keine Zeit hatten für ein Lächeln.
Als ob wir ahnten, dass es ein ziemlich harter Lauf mit zwei Hahn Weber Zeiten werden sollte! „Aus dem Auge aus dem Sinn“, die Männer waren schnell im Morgennebel verschwunden.
Das Wetter war nasskalt und die Motivation zu laufen, spürte ich noch nicht so richtig. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Der Vöppstedter Forst Marathon ist bei jedem Wetter ein Muss und eine Herausforderung! Man gewinnt bei jedem Lauf neue Eindrücke und Beweise, wie schön es in dieser Gegend ist!
Sehr bald veränderten sich die Laufbedingungen erheblich. Vor uns erschien ein Hinweisschild von einer bevorstehenden Baustelle. Jeder von uns Läufern registrierte diesen Hinweis, jedoch nicht das Ausmaß!
Der Blick nach unten ließ ahnen, dass es hart werden würde, auf diesem Untergrund zu laufen.
Aber dann kam der Schock! Da stellte sich nur die Frage, wann kommt der normale Waldboden zum Vorschein?
Die ersten 2 bis 3 Runden konnte man ohne größere Probleme sein Durchhaltevermögen unter Beweis stellen. Aber bei jeder weiteren Runde fiel es mir jedenfalls schwerer, über diesen Untergrund zu laufen. Aufgeben wollte ich nicht! Durch den Nieselregen und die daraus resultierenden Matschstellen war man außerdem noch gezwungen, sich beim Laufen zu konzentrieren und trittfeste und matschfreie Stellen zu suchen, wo man sicher landen konnte, ohne ausrutschen zu müssen. Einfacher wurde der Trailrun für mich auch nicht grade, als ein Baufahrzeug mir entgegen kam und mich daran hinderte, eine geeignete trittfeste Stelle zu suchen.
Endlich herrschten bessere Laufbedingungen. Nun ging es aufwärts im wahrsten Sinne.
Die ersten herbstlichen Eindrücke wurden sichtbar. Das Sommergrün existierte aber noch!
Die herbstliche Frische und die dazugehörige Nässe begleiteten mich bis zum Schluss des Laufes. Mit gemischten Gefühlen musste ich mich ein wenig auffordern, weiterzulaufen. Es wurde auch zunehmend herbstlich schneller dunkel.
Als ich in meine 3. Runde ging, kam Didi mir entgegen. Er lief leicht, locker und schnell. Über sein Lauftempo schien der Regen Freudestrahlen zu vergießen. Es sollte unbedingt eine bestimmte Hahn Weber Zeit werden. Die bekam Didi auch!
In einer meiner letzten Runden wurde ich Zeugin eines spannenden Kampfes zwischen Mensch und Stahl! Zunächst fuhr ein LKW mit grellem Licht und lautem Motorgeheule an mir vorbei.
Dahinter fuhr ein weiterer LKW. Ein Läufer lief vor ihm! Das war Marc! Marc rannte um sein Leben! Ihm folgte das Monstrum namens LKW! Der LKW leuchtete richtig aggressiv, aber Marc hatte keine Angst! Nach einer Weile hat er ihm dann ganz entspannt Platz gelassen.
Inzwischen regnete es nicht mehr. Es waren nur die Regentropfen auf den Blättern dieser bekannten Blume, die uns verraten wollte, wie herbstlich nass es an diesem Lauftag gewesen war.
Herbstliche Grüße
Gunla Hittfeld, 20.10.2015






















