Mit Dietrich beim 24h Lauf in Trollhättan

(26.06.2010 / 27.06.2010)

Vielleicht wären zwei oder mehrere Wochen Training vor einem 24h Lauf besser gewesen. Aber ich war in Trollhättan angemeldet und nun hieß es: „Du musst jetzt laufen!“

Der Wecker unterbrach am 25.06.2010 meinen Schönheitsschlaf gegen 3.00Uhr morgens. Gegen 4.00Uhr starteten Dietrich und ich unsere Reise mit dem Auto. Zunächst setzte uns die Fähre von Puttgarden nach Rödby über.

Bei Kopenhagen fuhren wir eine bekannte Laufstrecke ab: die 21km über die Öresundbron. Dieser Lauf hatte mich sehr beeindruckt, da ich ihn im Jahr 2000 selbst gelaufen war!

Bald erreichten wir schwedischen Boden, meine Heimat! Unser Navi führte uns sicher durch die wunderschöne schwedische Landschaft! Als wir gegen 15.00Uhr in Trollhättan ankamen, musste ich das Navigerät etwas unterstützen. Den Rest der Strecke kannte ich vom letzten Jahr und wusste, wo wir abbiegen mussten.

Das Schild „Knorretorpet“ bestätigte meinen Orientierungssinn. Am Sportplatz „Knorren“ begrüßte uns Niklas Nyström, der Sohn des bekannten Veranstalters K-G Nyström.

Dietrich schlug unser, eigentlich mein(!) Nachtlager auf. Da die Pastaparty erst um 19.00Uhr losgehen sollte und ich testen wollte, ob die Isomatte mich den Naturboden spüren lassen sollte, legte ich mich einige Stunden hin.

Langsam füllte sich der Sportplatz. Die Freude war groß, als auch plötzlich Ehepaar Beyersdorff (Ingo und Karin) mit ihrem Wohnwagen auftauchte.

Mit Pasta und Rotwein fand der übliche vorabendliche Läufer- Smalltalk statt. Diesmal durfte auch das „Fußballgucken“ nicht fehlen!

Am nächsten Morgen konnte sich jeder sein Frühstück selbst zubereiten. Die Kaffeemaschine lief dann auch, nachdem Dietrich die schwedische Stromversorgung wiederherstellen konnte.

Der 24h Lauf startete am 26.06.10 um 10.00Uhr. Jetzt musste man nicht nur körperliche, sondern auch mentale Stärke zeigen. Da ich seit dem 17.10.09 (beruflich bedingt) keinen Marathon oder Ultra gelaufen war, war mir bewusst, dass ich mir den 24h Lauf sehr gut einteilen musste, um meine läuferisch Zukunft nicht zu ruinieren. Dietrich gab mir vor dem Lauf genaue Anweisungen: „Gehe auch, wenn du nicht gehen musst und mache keine langen Pausen!“

Die Strecke war eine 1,097km lange Runde, die zunächst durch ein kleines Waldstück an einem See entlang führte. Man musste dann einige Meter auf einer (für deutsche Verhältnisse kaum befahrenen) Landstraße laufen. Anschließend bog man bei dem Schild „Knorretorpet“ ab und durfte sich freuen, dass es einige Meter bergab ging! Am Vereinshaus gab es hervorragende Verpflegung, bevor es dann in eine weitere Runde ging. Als ich 50 Runden geschafft hatte, beschloss ich, zunächst zu duschen, dann mit einem Glas Rotwein und Resten von der Pasta Fußball zu gucken und anschließend mich einige Stunden hinzulegen. Dietrich entschied sich für das Weiterlaufen. Ein „alter Transgauler“ packt sich bei einem 24h Lauf doch nicht hin, oder?

Zurück zur Strecke: Eine Runde hatte 5Hm. Dietrich schaffte 134 Runden (146,998km!). Ich lief 67 Runden (73, 499km!). Bei Dietrich waren es insgesamt 670Hm und ich schaffte immerhin 335 Hm ohne Training!

Auf der Rückfahrt nach Deutschland war mir klar, dass ich auch im nächsten Jahr diesen Lauf wiederholen möchte. Vielleicht treffe ich dann auch einige Mitglieder unseres Clubs dort. Es war ein gelungener „Wiedereinstieg“ in die „Laufscene“.

(Gunla Eberle )