12h Lauf auf der Bahn in Lebach bei 40° ohne(!) Schatten!
Am 18.08.2012 sollte der 12h Lauf in Lebach stattfinden. Wie immer machte ich mir keine Gedanken, wo dieser Lauf wohl stattfinden könnte. Mein Freund Tom-Tom würde mich schon hinführen. Bis jetzt konnte ich mich immer auf ihn verlassen. Als ich allerdings die Route dem Navi bekanntgab, da bekam ich wieder einen Schock! 644km wären ohne Pause und Stau zu fahren!! Naja, der Navi meinte allerdings, dass ich 6 Minuten „Verzögerung“ einkalkulieren sollte. Was soll`s? Ich hatte mich angemeldet und war auch froh, ein Quartier bekommen zu haben, obwohl ich mich sehr spät darum bemüht hatte. Um einen Italiener im Ort wollte ich mich vor Ort kümmern. Am Freitag, dem 17.08.2012, fuhr ich zeitig los. Ich hatte Glück, denn:
1. Ich kam gut durch (kein Stau und kaum Pause!),
2. Die Unterkunft war mit meinem Orientierungssinn doch zu finden(!) und
3. Zum Italiener wurde ich vom Hotelier gefahren!
Am nächsten Tag schien die Sonne und es „drohte“ sehr warm zu werden. Wie oft vor einem Lauf bekam ich nicht viel vom Frühstück `runter. Vielleicht war es die Aufregung oder doch die Wärme!? Ich fuhr rechtzeitig zum Start und traf Sylke und Herbert, die ich aus Dettenhausen und vom 24h Lauf am Seilersee kenne. Man hatte sich doch einiges zu erzählen und zeigte sich auch großzügig, als es darum ging, sich gegenseitig Tipps zu geben.
Ich hatte mir nur vorgenommen, einen „Zähler“ zu laufen. Das war auch gut so! Die ersten 3 Stunden ließ es sich bei der Wärme gut aushalten. Die Bäume lieferten doch an einigen Stellen Schatten auf der Bahn. Sylke und Herbert wollten nur einen 6 Stundenlauf erreichen. Ich wollte aber laufen, so lange ich konnte! Hatte ich etwa schon einen Sonnenstich!?!?
Auf der Bahn
Es wurde bald unerträglich heiß! Auf der Bahn war kein Schatten mehr! Inzwischen konnte man es also nicht mehr „Wärme“ nennen. Nein, es war eine unglaubliche Hitze aufgekommen! Gemessen wurden 40°!!! Jetzt hieß einen kühlen Kopf zu bewahren! Aber wie? Ich wollte trotzdem weiterlaufen.
Die braucht man heute nicht………….
Sara und ihr Vater Joachim Kortyka, die ich kurz vor dem Start kennenlernte, hatten ebenfalls mit der Hitze zu kämpfen. Aber „gemeinsam“ macht stark und so entschieden wir 3 Ultraläufer, es doch strategisch geschickt gemeinsam zu versuchen! Mit Schwamm, viel Wasser und häufigen Trinkeinlagen erreichte jeder das, was er sich vorgenommen hatte! Ich machte jedoch häufiger Pause und erreichte meinen Zähler (47,757km)!
……….aber eine Pause!
Völlig erschöpft aber glücklich rief ich Dietrich an, um ihm zu erzählen, was ich großartiges geleistet hatte. – Nach dem Duschen im „Schwimmbad-Hotel“ in Lebach war wieder der Italiener angesagt, wo ich eine große Portion Spagetti und einen kühlen Radler serviert bekam! – Am nächsten Morgen schmeckte mir auch das Frühstück!
Es dauerte doch recht lange, bis ich mich mental von diesem Lauf erholte. An dem darauffolgenden Wochenende stand nämlich der Hunsrückmarathon in meinem Laufkalender! Ich hatte reichlich Bedenken, die Sollzeit bei diesem Marathon einhalten zu können, da er bekanntlich mental sehr anspruchsvoll ist. – Aber, ich hatte mich angemeldet und Unterkunft gebucht, also bin ich auch dort hingefahren und gelaufen!
Gunla Eberle


