Meinen 1. Marathon lief ich am 22.04.2001 in Hamburg. Das war für mich eine enorme Leistung, da ich dachte, dass nur junge Leute Marathon laufen. Ich war zu dem Zeitpunkt immerhin 49 Jahre alt und hatte mit Marathon „nichts am Hut“. Mit einem wahnsinnigen Trainingsaufwand schaffte ich es allerdings nur zu einem 05:12:27! Im Ziel empfing mich mein Sohn und freute sich, dass seine Mutter so sportlich sein konnte.
Die magische Zahl 100 (M/U) lief ich am 07.09.2008 in Flensburg! Meine Laufzeit dauerte 06:03:10. Bis ich die Zahl 200 erreichte, sollten einige Jahre vergehen. Aber ich lief mit meinem Schneckentempo immerhin 41 Läufe in diesem Jahr! Es war schon ziemlich schwierig, einen Lauf zu finden, wo ich ohne Stress in meinem Tempo laufen konnte. An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei diesen Veranstaltern herzlich bedanken, dass ich „den Laden“ so lange aufhalten durfte:
100 Marathon Club – Marathon Öjendorfer See Sigrid Eichner – Speck weg / Osterserie / Doppeldecker
Carsten Mattejiet – Kreuzdeich Marathon
Marc Fischer – Salzgittersee Marathon / Vöppstedter Forst Marathon
Daniel Orálek – MUM 2013
Claudia Cavaleiro – Süchtelner Höhen Marathon / Martins – Marathon Ich musste ganz schön „zulegen“, um die 200 M/U im Jahr 2013 zu schaffen. Einige Male hatte ich mich verplant und sogar Läufe aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen abgesagt. Jetzt wurde die Zeit in der Tat sehr knapp! Dazu kam, dass Didi und ich oft gemeinsam zu den Läufen fuhren. Da mein Schatz aber verletzungsbedingt nicht laufen konnte, musste ich mich überwiegend selbst mental auf meine Läufe vorbereiten. Das war nicht ganz einfach! Das mentale Training habe ich dann doch zunehmend mithilfe von Didi gemacht. Er gab mir viele nutzvolle Ratschläge und Tipps, die ich so gut ich konnte, umsetzte.
Am 20.12.2013 fuhr ich ziemlich entspannt in Richtung Salzgitter-Bad. Dort hatte ich auf Vorschlag von Marc Fischer ein Zimmer im Hotel „Quellenhof“ gebucht. Im Haus befindet sich ein Italiener, bei dem ich am Abend bei Kerzenlicht gemütlich Spagetti essen konnte. Am nächsten Morgen wollte ich den ersten meiner beiden Marathonläufe an diesem Wochenende mit über 600 Höhenmetern schaffen.
Die Strecke ist anspruchsvoll aber sehr schön! Auch, wenn der Wind etwas zu sehr zu spüren ist, man läuft überwiegend geschützt auf wunderschönen Wald- und Wanderwegen. Die Streckenmarkierung ist hervorragend.
Es gibt also keinen Grund, sich zu verlaufen! Marc und Ina sorgen stets für eine optimale Verpflegung. Dafür möchte ich mich bedanken!
Die ersten 3 Runden liefen ziemlich gut. Die Steigungen konnte ich relativ gut und ohne Anstrengungen im Powerwalking –Schritt meistern. Aber in der 4. Runde bekam ich einen „Hungerast“ und fühlte mich wie eine tote Maus. Mir wurde fast ein bisschen schwindelig. Nachdem ich eine Banane gegessen und viel Cola getrunken hatte, ging es mir besser als die tote Maus, die ich auf dem Waldboden liegen sah.
In der 5. Runde klingelte mein iPhone. Es war mein Schatz! Als ob ich es geahnt hatte. Er meldete sich an und teilte mir mit, dass er ´runterkommen wollte, um mich bei meinem 200.M/U zu begleiten.
Ich war so glücklich und gab diese freudige Nachricht an Marc weiter! Er trug Dietrich gleich in die Meldeliste für den 22.12.2013 ein. Am 21.12.2013 abends saßen Didi und ich ganz gemütlich beim Italiener und stärkten uns läufergerecht für den nächsten Tag. Es sollte kein leichter Lauf werden.
Am nächsten Morgen spürte ich eine leichte Erkältung, die ich allerdings ignorierte. Ich musste(!) heute am 22.12.2013 laufen! Der Pokal wartete und die Urkunde meines Clubs war angekommen. Ich konnte doch jetzt nicht kneifen, oder? Vor allem, weil mein Schatz extra meinetwegen gekommen war!
Starter waren heute Dietrich, Martin, Andrè und ich!
Das Wetter war bis jetzt bei meinen Läufen durch den Vöppstedter Forst immer auf meiner Seite. Ab und zu kam auch heute die Sonne durch. Es war nicht kalt. Nur der Wind wollte uns Läufer etwas ärgern! Aber wir Läufer sind ja alle ziemlich wetterfest. Für einen Läufer gibt es kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Ach ja, heute überlegte ich ernsthaft, was ich anziehen sollte. Aber wenn es mir kalt werden sollte, dann musste ich wohl schneller laufen! Es zeigte sich dann auch, dass ich richtig angezogen war.Didi sagt immer: „Ein Läufer muss ein wenig frieren, wenn er losläuft. Dann ist er richtig angezogen.“ Der Lauf fiel mir heute nicht zu schwer, wenn ich bedenke, dass es ja ein Doppeldecker werden sollte. Ich hatte sogar Spaß am Laufen!
Trotzdem kam einem die Runden unendlich lang vor. Deshalb fotografierte ich, um mich etwas abzulenken. Einige Fotos sind auch ganz gut gelungen. Wie komme ich auf dieser Leiter bloß nach ganz oben?
Dann geschah das Unfassbare!
Ich „versägte“ meinen Schatz in der letzten Runde und überquerte als 2. die Ziellinie! Geschafft! Nachdem ich geduscht hatte, ging es weiter mit der Siegerehrung. Dietrich lief heute zum 399. Mal eine neue Strecke! Dazu wurde er durch Marc persönlich geehrt! Außerdem durfte er im Namen des 100 Marathon Clubs mir meine Urkunde überreichen. „Stolz wie Oskar“ nahm ich die Urkunde entgegen und bekam auch noch vom Veranstalter Marc den Pokal überreicht.
Was für ein Wochenende! Auf der Fahrt nach Hause musste ich mich einige Male kneifen! Ich konnte es kaum fassen, jetzt endlich bei 200 M/U angekommen zu sein!!!
Gunla Eberle 26.12.2013